
Heidi Ulrich, unsere «Queen of Speed», hat sich im Jahr 2024 den begehrten Weltmeistertitel im Speed Windsurfing gesichert. Mit beeindruckender Geschwindigkeit und unermüdlichem Einsatz hat sie sich an die Spitze der internationalen Speed Windsurfing-Szene gekämpft und gehalten. Ihr wiederholter Sieg wird von Fans und Experten gleichermaßen gefeiert, da sie nicht nur ihre technischen Fähigkeiten, sondern auch ihre mentale Stärke unter Beweis gestellt hat. Ulrichs Leidenschaft für den Sport und ihr unermüdlicher Ehrgeiz haben sie zur schnellsten Windsurferin seit es diesen Sport gibt, gemacht. Wir gratulieren Heidi Ulrich zu diesem herausragenden Erfolg und freuen uns auf weitere spektakuläre Leistungen von ihr in der Zukunft.
Swiss Windsurfing hat sie gefragt, wie sie die Weltmeisterschaften dieses Jahr in La Palme erlebt hat. Hier ihr Bericht:
Es war ein sehr spannender Wettkampf mit beeindruckenden Leistungen.
Der Wettkampf dauerte 10 Tage, insgesamt gab es aber nur drei Tage mit gutem Wind zwischen 70 und 80 km/h.
Dieser erlaubte es den Veranstalternm, insgesamt 5 Finnen-Rennen durchzuführen.
Von diesen fünf Rennen konnte ich drei gewinnen und wurde in zwei Rennen Zweite. Die Kämpfe zwischen mir und den Weltcupfahrerinnen Jenna Gibson und Melek Toraman waren sehr eng, schlussendlich konnte ich mich aber durchsetzen.
Ich bin superglücklich über den Erfolg, dass es doch noch gereicht hat, denn aus privaten Gründen konnte ich während des Winters fast kein Training auf dem Wasser absolvieren.
Weil die Rennen aber so knapp waren, hat es meinen Ehrgeiz nun wieder gepackt und ich werde mich wieder voll ins Training reinhängen und voll Gas geben.
Die Rennbedingungen waren eine Herausforderung:
Das gemeinsame Starten mit den Männern, insgesamt 45 Teilnehmern, machte den Wettkampf besonders spannend, aber auch sehr anspruchsvoll.
Zudem war der Wind zwar stark, aber drehend, was es schwierig machte, schnell zu starten.
Man musste also schon mal die Ellenbogen herausfahren, damit man sich gegen die Männer durchsetzen konnte.
Der Ablauf an der Speed Weltmeisterschaft ist nicht ganz einfach zu verstehen:
Es gibt einen Speed-Kurs mit einer Länge von 500 Metern, wo sowohl am Start eine Lichtschranken-Zeit-Kamera ist wie auch im Ziel.
Wird ein Rennen gestartet, bedeutet dies, dass während 1.5h alle Teilnehmer so oft wie möglich über diesen 500M-Kurs fahren.
Die zwei schnellsten 500M-Läufe pro Teilnehmer werden dann gewertet und aus diesen Durchschnittsgeschwindigkeiten wird die Rangliste erstellt.
Der Erstplatzierte erhält 0.7 Punkte, der Zweite 2 Punkte, der Dritte 3 etc.
Bei jedem Rennen beginnt es wieder bei null, die Punkte jedes Rennens jedoch werden kumuliert, und nach 4 Rennen gibt es ein Streichresultat.
Wer am Ende der Weltmeisterschaft, also nach 10 Tagen, am wenigsten Punkte hat ist Weltmeister.
Der Unterschied einer Weltmeisterschaft / Weltrekordversuch:
Bei einer Weltmeisterschaft gibt es kein Windlimit, weder nach oben noch nach unten. Sobald ein Hauch von Luft über das Meer bläst, wird gestartet und dies fix während 10 Tagen.
Da zählt nicht, wie schnell man fährt. Man muss einfach schneller sein als die Konkurrenz, um zu gewinnen.
Bei einem Weltrekordversuch jedoch wird erst gestartet, wenn die Windgeschwindigkeit min. 35 Knoten hat. Es startet immer einer nach dem anderen, sprich man fährt allein gegen die GPS-Uhr.
Zudem dauert eine solche Veranstaltung immer 4 – 6 Wochen. Es ist eine sogenannte Waiting-Periode, bei welcher nur gestartet wird, wenn genügend Wind vorhergesagt ist.
Weltrekord Distanzen:
Beim Speed Windsurfen gibt es zwei offizielle Distanzen: die 500M, wie auch die nautische Meile (1.852km). Das heisst, es zählt immer die durchschnittliche Geschwindigkeit über diese jeweilige Distanz.
Der Weltrekordversuch über die Königsdisziplin, die 500M Distanz ist vergleichbar mit dem 100M Sprint in der Leichtathletik.
Diese Competition wird jedes Jahr in Namibia, Afrika durchgeführt. Da wird mitten in der Wüste, in Luderitz, ein Speed-Kanal ausgebaggert. Dort im windsicheren Naturschutzgebiet versuchen die Teilnehmer dann den
Weltrekord über die 500M bei Windgeschwindigkeiten von 80 – 120kmh zu brechen. Ein Lauf dauert ca. 19 bis 22 Sekunden.
Die nautische Maile ist vergleichbar mit den 800M in der Leichtathletik. Da wird der Weltrekordversuch jedes Jahr im südfranzösischen La Palme durchgeführt, entlang des Strandes bei ablandigem Wind von 65-100kmh. Da ist die Herausforderung, dass man während ca. 90 Sekunden die Anspannung hält, keine Sandbank trifft, durch die Windlöcher hindurchgleitet und die Böen halten kann. Auch dieser Event dauert immer 4 Wochen.
Weltrekordhalter 500m:
Heidi Ulrich: 47.1 Knoten / 87.2 km/h (max Speed 49.94 Knoten / 92.48km/h)
Antoine Albeau: 53.27 Knoten / 98.65 km/h (max Speed 55.5 Knoten / 102.79 km/h)
Weltrekordhalter Nautische Meile:
Heidi Ulrich: 38.44 Knoten / 71.2 km/h (outright nautical mile record female; keine Wassersportfrau auf einem Single Handed Sail Craft war je schneller)
Antoine Albeau: 44.12 Knoten / 81.7kmh