Am vergangenen Wochenende fand auf dem Comersee bereits die zweite Regatta der Swiss Windsurfing Tour 2023 statt. Beim Skippers Meeting durfte ein stattliches Teilnehmerfeld von 46 Regatteuren aus vier Nationen begrüsst werden. Dabei blickten die Verantwortlichen in viele junge und teils neue Gesichter, denn nahezu die Hälfte des Teilnehmerfeldes gehörte den Altersklassen U15 und U 19 an!
Der Südwind setzte zwar am Samstag bereits früh ein, der Himmel blieb aber vorerst bedeckt. So entschied die Wettfahrtleitung, zunächst zwei Kursrennen von üblicher Länge anzusetzen und so Resultate zu validieren. Erst im Anschluss daran wurde der Kurs dann für das angekündigte Long-Distance Race umgestellt, wodurch sich für die Fahrer eine kurze Erholungspause ergab. Obwohl sich der Kurs Upwind bis nahezu Bellano und Downwind weit in Richtung Dongo erstreckte, wurde er von den Spitzenfahrern in unter 40 Minuten absolviert. Doch auch die weiteren Teilnehmer folgten in kürzeren Zeitabständen als von den Verantwortlichen erwartet. Deshalb und Dank dem inzwischen sonnigen Himmel und der dadurch anhaltenden Breva konnte gar noch ein zweites Long-Distance-Race durchgeführt werden, zu welchem einzig die Distanz zur Lee-Tonne etwas gekürzt wurde.
An diesem ersten Tag dominierten die international in der iQFoil-Klasse stark fahrenden Elia Colombo (SUI 63, 4 Laufsiege) und Matteo Benz (SUI 601, 4x Zweitplatzierter) das Feld ganz klar. Als Dritter folgte der Sieger der Auftaktregatta von Hyères, Justas Katkus (SUI 60), und zeigte damit, dass auch im Kursrennen mit ihm zu rechnen ist.
Die Wetterprognosen verhiessen in den Tagen vor dem Anlass wenig Gutes für den Sonntag, Regen war angesagt. So waren viele schon erleichtert, dass der Tag zumindest trocken startete. Da in den umliegenden Bergen Schauer folgen würden, entschied sich die Regattaleitung für einen Downwind-Slalomkurs mit zwei freiwählbaren Schenkeln nach der ersten Boje – angelehnt an die neuen Kurse der iQFoil-Klasse.
Als gegen Mittag hin der Südwind stärker wurde, sollte es eigentlich rasch losgehen. Weil aber von Dervio her eine Optimisten-Regatta stattfand und diese für einmal den Kurs nach Lee setzte, ging leider einiges an guter Windzeit für das Umsetzen von Start- und Zielbootverankerung verloren. So war die Startbootcrew schon froh, dass eine erste Slalom-Elimination aus zwei Quali-Läufen und Finale plus separatem Heat für die U15 zustande kam. Es konnte dann aber trotz dunkler Wolken um Cremia eine zweite und gar noch eine dritte Elimination durchgeführt werden. Bei letzterer machte sich aber langsam leichter Regen bemerkbar und so wurde auf den Start einer vierten Elimination verzichtet – zum Glück, denn kurz darauf verstärkte sich der Regen und der Wind liess deutlich nach.
Elia Colombo dominierte das Teilnehmerfeld auch im Slalom, holte sich wieder alle Laufsiege und gewinnt damit den Anlass ganz klar. Justas Katkus vermochte sich mit weiterhin soliden Rennen auf Rang zwei vorzuarbeiten. Die Überraschung des Tages war aber der erst 15-jährige Robin Zeley (SUI 51): mit einem zweiten, dritten und vierten Platz am Sonntag holt er sich neben dem U19-Sieg erstmals einen Podestplatz in der Overall-Wertung! Matteo Benz rutschte derweil weit ab, der er den zweiten Tag infolge frühzeitiger Abreise zur Europameisterschaft nicht mehr bestreiten konnte.
Dass die Jungen nach vorne stossen, zeigte sich auch bei Damen: mit Punktegleichstand kann sich Franziska Stauffacher (SUI 3) nur dank entsprechender Auflösungsregel den Sieg gegenüber Chloé Huguenin (SUI 36) holen. Dritte wird Rahel Wyss (SUI 94).
Bei den U19 folgen auf den bereits erwähnten Sieger Robin Zeley auf Rang zwei Noam Kobel (SUI 101) und auf Rang drei Devin Hauser (SUI 134). Letzterer setzt sich mit haarscharfem Vorsprung von nur 0.5 Punkten Differenz gegenüber Loïc Huguenin (SUI 91) durch.
In der U15-Altersklasse setzt sich Ernestine Inversin (SUI 314) klar gegenüber ihren männlichen Clubkollegen Raphael Kobel (SUI 104) und Yoan Györvary (SUI 154) durch.
Bei den Mastern siegt Thomas Baïle (SUI 156), bei den Grandmastern Zilvinas Katkus (SUI 50) und bei den Veteranen Hugo Stamm (SUI 117).
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