Am vergangenen, letzten September-Wochenende stand bereits schon die letzte Regatta der Swiss Windsurfing Tour 2019 in St. Prex am Genfersee auf dem Programm. Herbstzeit ist bekanntlich Sturmzeit – das durften die knapp dreissig angereisten Regatteure am eigenen Leib erfahren!
Die morgendliche Ruhe des idyllisch gelegenen St. Prex am Samstag liess beim einen oder anderen Zweifel aufkommen, ob es denn überhaupt Wind geben würde. Doch noch vor dem Mittag kräuselte sich die Wasseroberfläche und so konnte just zum erstmöglichen Start um kurz nach 12:00 Uhr mit Foil-Kursrennen begonnen werden. Der Südwestwind wurde von Lauf zu Lauf immer stärker, doch die Fahrer kämpften sich mit ihren Leichtwindsegeln und Foils wacker über die ungewohnten Dünungswellen des Genfersees. Zeitweise wurden an der Luvtonne klar über 20 Knoten Wind gemessen, was die Fahrer forderte und die Regattaleitung dazu bewob, nach dem vierten Kursrennen auf die Disziplin Slalom zu wechseln. Dies kam angesichts der Windprognosen doch etwas unerwartet und so musste erst der Slalomkurs fertig gesetzt werden. In dieser Zeit liess der mittägliche Windschub leider immer mehr nach. Als der Slalomkurs dann bereit war, war an Slalom nicht mehr zu denken und es hiess erst mal Pause. Dies kam dem einen oder anderen Foil-Neuling nicht ungelegen, um sich etwas zu erholen. Im späteren Nachmittag nahm der Wind dann nochmals zu und es konnte zumindest noch ein fünftes Foil-Kursrennen gefahren werden. Bei einem geselligen Apéro und anschliessendem Paella-Plausch liess man den Abend bei Diskussionen übers Foilen in Dünungswellen ausklingen.
Für Sonntag war noch mehr Wind prognostiziert und es alle anwesenden erwarteten tolle Slalombedingungen. Als sich der Genfersee am Sonntagmorgen aber von seiner spiegelglatten Seite zeigte, liess dies etwas Ernüchterung aufkommen. Auch zum Skippers Meeting wollte der Wind noch nicht richtig durchziehen, sodass sich die Fahrer erst mal in Geduld üben mussten. Es dauerte bis gegen 14:00 Uhr bis am Horizont ein weisser Strich erkennbar wurde und immer näherkam. Wie stark der Wind wirklich war, zeigte sich erst als die ersten Regatteure aufs Wasser gingen. So wurde der mit intakten Chancen auf den Sieg in der Jahreswertung extra angereiste Daniel Aeberli zur Belustigung der anderen Fahrer auf seinem ersten Schlag mit 7.7er Segel und 115L Board erst einmal ordentlich durchgeschüttelt – Segel zwischen 6.2 und 7.0 waren zu diesem Zeitpunkt die angebrachte Materialwahl! Dies führte zu einer Hektik im Fahrerlager wie man sie sonst nur von Hyères her kennt – plötzlich hatte jeder Fahrer 3-4 Riggs und 2-3 Boards bereitliegen. Bei inzwischen etwas eingependelten Bedingungen, aber mit immer noch ordentlich Druck im Segel, konnte die erste Elimination absolviert werden. In der Folge liess der Wind zwar stetig etwas nach, mit schrittweisem Wechsel auf wieder etwas grösseres Material herrschten aber auch für die zweite und gar eine dritte Elimination tolle Regattabedingungen. Zum Abschluss des Tages gab es dann für alle nimmermüden Wettkämpfer ein Fun-Full-Fleet-Race.
St. Prex hat im Jahr 2019 mit insgesamt 9 Rennen an zwei Tagen also beste Bedingungen geliefert und den Teilnehmern müde Muskeln beschert, aber auch ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Dies zur Freude der zahlreichen Helfer des Amicale de Voile du Coulet von St. Prex, denen wir an dieser Stelle nochmals herzlich für Ihren Einsatz danken!
Podium Foil-Kursrennen:
1. Richard Stauffacher SUI 31
2. Toni Wilhelm GER 3
3. Sebastian Schärer SUI 76, zugleich 1. Junior
1. Dame: Noémie Perregaux SUI 494
Podium Slalom:
1. Richard Stauffacher SUI 31
2. Toni Wilhelm GER 3
3. Daniel Aeberli SUI 96
1. Dame: Noémie Perregaux SUI 494
1. Junior: Dominik Mühlematter SUI 198
Link zu den detaillierten Rankings: https://bit.ly/2mnjhR9